Ausgezeichnet mit dem 1. Preis der Fachjury als beste Monodramenproduktion beim 2.Internationalen Monodramenfestival MONO BENE in Klagenfurt 2015
Aus der Begründung der Jury:
"Wir haben uns entschieden eine Produktion zu prämieren, die uns alle vor allem durch ihre Intensität, Ausdrucksstärke und Sprache gefesselt hat, die niemals konkret sein wollte und immer Raum für Assoziationen offen ließ, die den Zuschauer laufend forderte und bei der wir immer das Bedürfnis hatten weiter hinein zu kommen um die unermüdliche, ständig mit sich und der Welt kämpfende Dichterfigur Heinrich von Kleist ein Stück mehr zu erfassen. Wir danken Kristine Walther für ihre umfangreiche Auseinandersetzung und Annäherung und gratulieren ihr zum Kremlhoforden Erster Klasse 2015!"
„Die Schauspielerin … entblättert das Innenleben des „unaussprechlichen Menschen“ Kleist, indem sie ihr Publikum durch die Gedankenwelt des Dichters führt, wie durch ein Gebäude mit vielen Fluren und Türen.“
„Kristine Walther … vergegenwärtigt das Seelen- und Sprachdrama des Dichters, pausenlos bannend. …84 Minuten poetische Souveränität und psychische Sensibilität, doch strandet´s trotz Einfachheit der Ausstattung nicht im szenischen Lesestück. …
die Spielerin agiert als Genie der Empfindsamkeit, das mit den Dämonen kämpft…
Briefausschnitte treffen auf Dramenauszüge, Penthesilea, Sosias, Alkmene, Graf Wetter vom Strahl und Prinz von Homburg auf Kleists Ich.
Ängste und (Alb)Träume spiegeln ein Drama der Zerrissenheit, das die Brüche nicht künstlich kitten will und doch die theatralische Form hält. …
…konzentriert Sprache und Denken des Dichters zum Leuchten bringend. …
Eine Frau, ein faszinierender Abend.“
„Eindrücklich entfaltet sich so dem Zuschauer das turbulente Leben einer zerrissenen Persönlichkeit im Kampf um berufliche und private Anerkennung und auf der ewigen Suche nach Wahrhaftigkeit.
Mit Bravour meistert die Darstellerin die Sprachgewalt des Autors und zeichnet mit ihrem nuancenreichen Spiel den unberechenbaren Charakter des Dichters nach…“
„Der Titel des Programms verweist auf die „Fabel ohne Moral“, in der Natur –als Sehnsuchtsort- und Kunst –im Sinne zivilisatorischer Verbildung- beleuchtet werden:
>Kleist –Wenn ich dich nur hätte…< ist der dramaturgische rote Faden durch die Collage mit Texten aus Stücken, Essays, vor allem aber Briefen, die Kristine Walther und Jürgen Skambraks in ein 80-Minuten- Programm gegossen haben. …
Der Mensch, dem Skambraks mittels zweier roter Seilstücke jede Menge Rück- und fragwürdigen Ausblick grafisch, Verstrickung, Befangenheit und Gefangensein schließlich ganz körperlich angedeihen lässt…
Was Kristine Walther in diesem Solo bringt, ist mehr als beeindruckend.
Das Stück ist schon physisch eine Herausforderung, eine Choreographie aus sanft ineinander fließenden, dann wieder abrupt abbrechenden Posen, in der der Körper zu einer einzigen Anspannung wird. Wie Kleist: Zwischen dem, was er nicht sein wollte, und dem, was er in seinen Augen nicht erreichen konnte, aufgerieben. Dass in dieser Performance auch noch Raum für Text ist, viel und zwingenden Text, den die Schauspielerin ohne Mühe pointiert bringt, faszinierte schlicht.“